Projektwoche: „30 Jahre Deutsche Einheit“

Die BBS Helmstedt haben vom 28.09. bis 02.10.2020 eine Projektwoche zum Thema „30 Jahre Deutsche Einheit“ durchgeführt.

Viele Schüler*innen haben an Zeitzeugengesprächen, Exkursionen und Workshops teilgenommen.

„Helmstedt war eine Grenzstadt“, bei dieser Aussage stutzte der eine oder die eine Schüler*innen. Bis 1990 existierten 2 deutsche Staaten: die BRD und die DDR. Helmstedt lag an der Grenze zwischen diesen Staaten. In weniger als 10 Kilometern Entfernung von der Schule verliefen die Grenzanlagen. Heute gibt es diese Grenze nicht mehr. Heute können die Schüler*innen der BBS Helmstedt ohne Passkontrollen, Visa und Beschränkungen im gesamten Raum der Europäischen Union reisen. Viele dieser Vorzüge kennen und leben die Schüler*innen, jedoch ist ihnen manchmal nicht klar, dass es früher viel komplizierter.

Die Projektwoche begann am Montag mit einem Zeitzeugengespräch im Forum der BBS Helmstedt. Die mit der Schulleitung beauftragte Martina Idel eröffnete die Veranstaltung. Hauptorganisatorin Stefanie Lorenz begrüßte alle Anwesenden. Die Projektwoche wurde von den Teams Werte und Normen sowie Politik organisiert. Frau Lorenz leitet die Projekte der BBS Helmstedt als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. In diesem Zusammenhang zeigte sie das Grußwort des Paten, dem Ministerpräsidenten Stephan Weil.

Dann berichtete der Zeitzeuge Hubert Peuker von seinem bewegten Leben. Er wurde in Braunschweig geboren, zog mit seiner Familie in die DDR und floh mit 16 Jahren nach Westberlin. Weiterhin verhalf er seinem Bruder erfolgreich bei der Flucht. Als er dann versuchte der Freundin seines Bruders bei der Flucht zu helfen, wurde er erwischt und als politischer Gefangener in der DDR inhaftiert. Viele Schüler*innen waren sehr bewegt von den Erzählungen und Bildern des heutigen Braunschweigers.

Am Dienstag berichtete Dr. Burggraf von seiner Arbeit bei der Treuhandanstalt in den 1990er Jahren. Er zeigte die große Herausforderung, das Wirtschaftssystem der DDR an das Wirtschaftssystem der BRD anzupassen, auf.

Den Mittwoch nutzten die Schüler*innen, um sich kreativ mit Grenzen auseinanderzusetzen. Johann Voß leitete die Teilnehmer*innen mit Hilfe einer Schreibwerkstatt an. Dabei wurden Affirmationen gebildet. Parallel besuchten Schüler*innen der Fachoberschule Wirtschaft das Grenzdenkmal in Marienborn. Der Tag begann zunächst mit einer Führung auf dem Gelände. Die damalige Arbeit, der Ablauf der Passkontrollen und die Arbeit des Zolls wurden sehr anschaulich erklärt. Im Anschluss daran fanden Workshops zu den Themen „Ministerium für Staatssicherheit“, „Wer trägt die Schuld? Schießbefehl und Mauertote“ und „Flucht und Ausreise aus der DDR“ statt. Die Schüler*innen arbeiteten mit den Seminarleiter*innen die Themen auf, um diese im Plenum zu präsentieren. Das war eine gelungene Erfahrung für alle Beteiligten.

Am Freitag fand im Forum der BBS Helmstedt ein Zeitzeugengespräch mit Heidi Burggraf statt. Frau Burggraf berichtete von ihrem Lebensweg, der eigenen Flucht, dem damaligen Schulalltag und dem Leben in der BRD. Den Mauerfall in Helmstedt mitzuerleben beschrieb sie als „außergewöhnlichen Glücksfall in ihrem Leben“. Die Emotionen, die sie dabei beschrieb, waren ergreifend für alle Beteiligten.

Das Projektteam bestehend aus Stefanie Lorenz, Carola Burggraf und Christoph Krumrey bewerteten diese Woche als gelungene Veranstaltung und freuen sich den Schüler*innen ein Stück Geschichte lebendig weiter gegebenen zu haben.

BBS-intern

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